„Ganz großes Kino“: Bachs Weihnachtsoratorium in Emmaus

Dumm, dumm, dumm, dong, dong. Sobald diese berühmten eröffnenden Paukenschläge ertönen, kann Weihnachten kommen. Diesmal zuerst in der Rumelner, dann in der Christuskirche Rheinhausen. Einmal mehr hatten Kantorei und Orchester der beiden Emmaus-Gemeindebereiche zu einem „ganz großen Kino“ geladen. Neben der h-Moll-Messe und den Passionen gehört das Weihnachtsoratorium Johann Sebastian Bachs zu den großen Werken des bedeutendsten Barockkomponisten, den manche nicht zuletzt wegen der eindringlichen Verkündigungskraft seiner Musik auch den „fünften Evangelisten“ nennen.

In Rumeln bildete das Konzert den Abschluss einer umfangreichen Veranstaltungsreihe anlässlich des 90. Geburtstages der Rumelner Kirche: neben verschiedenen Gottesdiensten, Vorträgen, Konzerten und Kabarett nun also der krönende Abschluss mit „Jauchzet, frohlocket!“, „Herrscher des Himmels“ und „Ich steh an deiner Krippen hier“. Sicher sind die barocken Texte für unsere modernen Ohren hier und da gewöhnungsbedürftig. Aber im Ernst: Wer vermag sich der Gewalt dieser immer wieder im besten Sinne zu Herzen gehenden Musik zu entziehen?

Zumal wenn sie mit einem solchen Engagement und Leidenschaft dargeboten wird wie von den Musizierenden unserer Gemeinde, verstärkt durch professionelle Solisten. Choräle wechseln mit Arien, Duette mit Rezitativen und instrumentalen Passagen. Ein großes Lob gebührt daher dem Dirigenten Jürgen Kuns. Es gehört schon eine Menge musikalischer Kompetenz und Disziplin dazu, ein dermaßen komplexes und vielstimmiges Klanggebilde, wie es das Weihnachtsoratorium nun einmal darstellt, zu einem in sich schlüssigen Ganzen beieinander zu halten und sicher durchzuführen.

Zum Schluss langer Applaus, Blumen und Standing Ovations. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Okko Herlyn

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